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Schlägel & Eisen
Seit 1990 ist die Langenbochumer Ditib-Gemeinde in einem alten Wohnhaus an der Feldstraße 206 (neben Sanitär Stiller) ansässig. Die Räume sind beengt und derart verwinkelt, dass Vorbeter Niyazi Arat nie von allen Anwesenden gesehen wird. Für Jugend- und Seniorenarbeit, Frauen und Hausaufgabenhilfe steht kaum Platz zur Verfügung. Seit 1999 sucht die Gemeinde eine größere Bleibe.
Um diese Hängepartie zu beenden, installierte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel im Mai 2011 einen „Runden Tisch“ als neues Mittel der Bürgerbeteiligung. Am Runden Tisch saßen knapp 20 Bürger, die in Langenbochum in Kirchen, Vereinen, Kindergärten, der Wirtschaft oder allgemein in der Bevölkerung verankert sind (keine Politiker). Moderator war Polizeidirektor Jörg Lukat, der in Langenbochum lebt.
Der Runde Tisch beschäftigte sich mehrere Wochen lang mit dem Thema und sprach sich letztlich einstimmig für eine neue Moschee aus, vorzugsweise auf Schlägel & Eisen. Der Stadtrat schloss sich dieser Empfehlung im Juli 2011 mehrheitlich an. CDU, UBP und WIR stimmten dagegen.
Ende 2011 kaufte die Ditib-Gemeinde der Ruhrkohle AG ein 4.589 Quadratmeter großes Grundstück am südlichen Rand der Zechenbrache Schlägel & Eisen ab. Es befindet sich auf einer Anhöhe neben der Hauptzufahrt und ist mit der alten Kabelwerkstatt bebaut. Sie soll abgerissen werden.
Gemeinde-Vorsitzender Seref Ölcek, Architekt Göksel Bilican (Herne) und weitere Vorstandsmitglieder legten jetzt die Entwürfe für die neue Moschee der Stadtspitze und der Hertener Allgemeinen vor. Das Verfahren solle transparent sein, betont Stadtbaurat Volker Lindner. „Wir machen die Pläne daher schon jetzt öffentlich – bevor die Gemeinde den Bauantrag stellt.“
Geplant ist ein 8,50 Meter hohes, kastenförmiges Gebäude mit rotbrauner Klinkerfassade – passend zu den übrigen Zechengebäuden – und 40 Parkplätzen. Die Nutzfläche beträgt rund 1.500 Quadratmeter. Zum Vergleich: Die „Blaue Moschee“ an der Paschenbergstraße hat 2.448 Quadratmeter.
In den nächsten Wochen will die Gemeinde bei der Stadt den Abrissantrag für die alte Kabelwerkstatt und den Bauantrag für die neue Moschee stellen. Auch der Bebauungsplan muss noch geändert werden. In der zweiten Jahreshälfte 2013 könnten möglicherweise die Bauarbeiten beginnen.